Sorgenetze knüpfen

Gospelchor, Impulsvorträge und ein selbstgemaltes Bild zum Neujahrsempfang von Bathildisheim in Bad Arolsen

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Neujahrsempfang von Bathildesheim mit Impulsvorträgen in Bad Arolsen. Eva Brinke-Kriebel, Jens Wehmeyer, Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, Dr. Christian Geyer, Prof. Dr. Beate Hofmann, Dr. Jürgen Leiter, Ulrich Weltecke.

(v.l.n.r.) Dekanin und Aufsichtsratmitglied Eva Brinke-Kriebel, Vorstand Jens Wehmeyer, Aufsichtsrat Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, Vorstand Dr. Christian Geyer, Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann, der Vorsitzende der Mitgliederversammlung Dr. Jürgen Leiter sowie Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Weltecke. (Bildquelle: Bathildisheim)

12. Februar 2020: „Im Rhythmus der Gnade Gottes!“ mit diesen Worten leitete Dr. Christian Geyer den Auftritt des Gospelchors Joy & Glory zum Auftakt des diesjährigen Neujahrsempfangs von Bathildisheim ein. etcetera, als eine der betreuenden Web- und Corporate-Design-Agenturen, war selbstverständlich ebenfalls als Gast und interessierter Teilnehmer vor Ort.

Insgesamt 180 Gäste, aus Politik, Wirtschaft und Kirche versammelten sich im Festsaal von Bathildisheim und lauschten verschiedenen Beiträgen zum Thema „Bathildisheim mittendrin – Sorgennetze knüpfen im ländlichen Raum!?“ Nach der Begrüßung der vielen Unterstützer und Freude des Hauses durch Dr. Geyer stellte sich die neue Bischöfin der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof Dr. Beate Hofmann, den vielen Besuchern vor. In ihrem Impulsvortrag zeichnete die Professorin für Diakoniewissenschaft und -management ein Zukunftsbild des ländlichen Raumes, in dem sie sich ein Sorgennetz der gegenseitigen Unterstützung und der vielseitigen Ideen vorstellt. Das zentrale Thema ihres Vortrages war wie es trotz der Herausforderungen im ländlichen Raum – ausgelöst durch vielfältige Veränderungen, wie dem demografischen Wandel, der Landflucht, der Reduktion der Infrastruktureinrichtungen, dem Fachkräftemangel und der Digitalisierung – möglich sein könnte tragfähige Gemeinschaften vor Ort zu erhalten bzw. auch weiter auszubauen und welche Rollen der Kirche und der Diakonie dabei zukommen.

Stabile Sorgenetze können ihrer Meinung nach aber nur dann entstehen, wenn unterschiedlichste Akteure einbezogen werden und miteinander kooperieren; vor allem die Vereinigung von professionell und ehrenamtlich sei dabei unersetzbar. Die Theologin machte auch darauf aufmerksam, dass das Augenmerk in der Diskussion um Sorgenetze nicht bloß auf die Bedürfnisse gelegt werden kann, da man auf diese Weise schnell die Potenziale der vielfältigen Formen der Fürsorge übersieht. Das niederländische Modell „Buurtzorg“ ist eine besondere Form der ambulanten Pflege und das Vorbild der Bischöfin, da es die Menschlichkeit der Bürokratie voranstellt. Mit „Buurtzorg“ gelang die Revolution des niederländischen Pflegemarktes innerhalb weniger Jahre.

„Ich glaube, die ökonomische Form der Sorge kommt in unserem Land gerade an ihre Grenzen“, referierte die Professorin weiter, räumte jedoch ein, dass auch das ehrenamtliche Engagement kein Selbstläufer ist, dass es auch hier Handlungsbedarf gibt bzw. ein Umdenken von Nöten ist. Für sie steht fest, dass es an der Zeit ist regional zu denken und man miteinander überlegen muss, wie man die vielen, guten Einzelinitiativen verknüpfen könnte. Mit einem Ort der Begegnung und einer großen Zahl an Ehrenamtlichen würden Kirche und Diakonie bereits viel Potenzial dafür bieten.

Als der eindrucksvolle Vortrag der tatkräftigen Prof. Dr. Hofmann endet, werden ihre Worte und Werte direkt wieder von Dr. Christian Geyer, dem Vorstand von Bathildisheim e. V. aufgenommen. Er skizziert den Werdegang bzw. den Plan von Bathildisheim zu einem dezentraleren und sozialraumorientierteren Verein zu werden. Dabei weist er auf die Pluralität der Gästeliste hin, die eben diese Gesellschaft widerspiegelt, die einbezogen werden muss und miteinander kooperieren sollte, um ans Ziel zu gelangen.

Nach einem musikalischen Beitrag des Gospelchors aus Bad Arolsen erhebt sich auch Dr. Jürgen Leiter, der Vorsitzende der Mitgliederversammlung. Er hofft darauf, dass sich die Anwesenden durch die gewonnen Eindrücke ebenfalls am Knüpfen des Sorgenetzes beteiligen werden. Anschließend überreicht er der Bischöfin ein Bild, das im Bathildisheimer Kunstatelier entstanden ist. Der Künstler (Aaron Czeke) nimmt schon seit Jahren das Malangebot von Bathildisheim wahr und realisierte dort im letzten Jahr das Werk „Konzert in der Stadtkirche“.

Ein beeindruckender, sehr tiefgründiger Abend und etcetera war „mittendrin“.

(geschrieben von Angelina Langohr mit freundlicher Unterstützung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bathildisheim)

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